Der nachhaltige Weihnachtsbaum-Check: Echt oder Plastik?
Welche ist hier die nachhaltigste Lösung: eine echte Weihnachtstanne oder der Kunststoffbaum? Und gibt es weitere nachhaltige Alternativen? Hier erfährst du’s.
Alle Jahre wieder taucht im Advent dieselbe Weihnachtsbaum-Frage auf: Was ist besser? Ein echter Baum, der gefällt wird, nur damit er wenige Woche bei dir Zuhause rumsteht und danach weggeworfen wird? Oder ein künstlicher Baum aus Plastik, der zwar nicht aus nachhaltigem Material besteht, den du aber jedes Jahr wieder herausholen kannst?
In diesem Blogpost beleuchte ich die Vor- und Nachteile beider Varianten und stelle euch überraschende Alternativen vor, die euer Weihnachtsfest in diesem Jahr nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch einzigartig machen können. Bleibt dran – dieses Jahr feiern wir Weihnachten mit Stil und gutem Gewissen!
Plastik oder echt: Welcher Weihnachtsbaum ist wirklich nachhaltig?
Was ist besser: ein echter Weihnachtsbaum, der jedes Jahr aufs Neue gefällt und entsorgt werden muss, oder ein Plastikbaum, der viele Jahre verwendet werden kann? Lasst uns die Fakten anschauen und herausfinden, welcher Baum wirklich nachhaltiger ist.
Echter Baum: Natürliche Schönheit mit ökologischen Schattenseiten
Auf den ersten Blick erscheint ein echter Weihnachtsbaum nicht gerade als die umweltfreundlichste Lösung. Denn jedes Jahr werden in Deutschland rund 30 Millionen Bäume für das Weihnachtsfest gefällt. Diese müssen aufwendig vom Wald bzw. den Weihnachtsbaumkulturen zu den einzelnen Haushalten transportiert werden und nach den Feiertagen wieder entsorgt werden – oft auf der Mülldeponie.
Außerdem ist Tanne nicht gleich Tanne – das zeigt eine Analyse des Umwelt Bundesamtes. Der Anbau von Weihnachtsbäumen kann Böden, Gewässer und das Ökosystem erheblich belasten, insbesondere bei Monokulturen mit hohem Einsatz von chemischen Pestiziden. Zuchttannen weisen daher eine bis zu viermal schlechtere Ökobilanz auf als Bäume aus natürlichen Waldgebieten.
Ein weiterer Faktor sind die Transportwege: Viele Weihnachtsbäume, die beispielsweise in Österreich verkauft werden, werden aus Nord- und Osteuropa importiert, was lange Lieferstrecken und zusätzlichen CO2-Ausstoß bedeutet.
Trotz allem haben Studien gezeigt, dass der echte Weihnachtsbaum in Sachen Umweltfreundlichkeit noch immer die Nase vorne hat. Ein Baum aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen produziert nämlich während seiner Lebenszeit Sauerstoff und schenkt uns saubere Luft. Laut Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE) bindet ein Hektar Weihnachtsbaumkultur in zehn Jahren rund 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff. Keine schlechte Bilanz, würde ich mal sagen.
Plastikbaum: Langlebig, aber mit hohem Startaufwand
Während der natürliche Weihnachtsbaum einen ökologischen Fußabdruck von etwa -0,5 bis 3 kg CO2-Ausstoß hat, kommt die Herstellung eines Plastikbaums auf ganze 40 kg CO2!! Diese hohe CO2-Bilanz entsteht vor allem durch die energieintensive Produktion aus Kunststoff (meist PVC) und den langen Transportweg, da die meisten Plastikbäume in China gefertigt und nach Europa importiert werden.
Die Frage der Nachhaltigkeit hängt bei künstlichen Bäumen daher stark von ihrer Nutzungsdauer ab. Laut einer Studie des Carbon Trust aus 2013 müsste ein Plastikbaum mindestens 10 Jahre verwendet werden, um ökologisch mit einem echten Baum gleichzuziehen. Einige Studien sprechen sogar von 17 bis 20 Jahren, abhängig von den genauen Bedingungen. Das bedeutet, dass ein Plastikbaum nur dann eine umweltfreundliche Alternative ist, wenn er langfristig genutzt wird und nicht frühzeitig auf dem Müll landet.
Fazit: Nachhaltigkeit entscheidet sich im Detail
Ein echter Weihnachtsbaum hat die bessere Ökobilanz, besonders wenn er aus regionalem und nachhaltig bewirtschaftetem Anbau stammt. Zertifikate wie FSC oder Naturland helfen dabei, umweltfreundliche Bäume zu erkennen und sicherzustellen, dass sie unter ökologischen Gesichtspunkten gewachsen sind.
Ein Plastikbaum lohnt sich hingegen erst dann, wenn er viele Jahre genutzt wird – idealerweise mehr als 10.
Alternative Weihnachtsbaum-Ideen
Glücklicherweise gibt es mehr als nur die klassischen Optionen, wenn es um den Weihnachtsbaum geht. Ich habe für euch das Internet durchforstet und bin dabei auf einige geniale Weihnachtsbaum-Alternativen gestoßen.
Geliehener Weihnachtsbaum im Topf
In den letzten Jahren haben verschiedene Unternehmen nach umweltfreundlicheren Lösungen für den Weihnachtsbaum gesucht. Eine immer beliebtere Möglichkeit ist der Weihnachtsbaum im Topf, den man über die Feiertage mieten kann. Nach Weihnachten wird der Baum zurückgegeben und kann im nächsten Jahr erneut ausgeliehen werden.
Die Tannen verbringen normalerweise rund 7-10 Jahre als Leihbaum im Topf, bevor sie schließlich zu groß sind und im Wald eingepflanzt werden. So ist der einzige CO2-Ausstoß, der Transport vom Verleiher zum Kunde und wieder zurück.
Wenn es also ein Weihnachtsbaum-Verleih in deiner Nähe gibt, ist diese nachhaltige Alternative definitiv eine Überlegung wert.
Der Keinachtsbaum
Von dieser Alternative habe ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal gehört und fand die Idee super einfallsreich. Der “Keinachtsbaum” besteht praktisch aus einem Holzgestell, in dem jedes Weihnachten Tannenäste gesteckt werden. So hat man das beste von allem: die Bäume müssen nicht abgeholzt werden und man hat trotzdem einen echten, himmlisch duftenden Baum.
Die Weihnachtspalme
Wer so Umweltfreundlich wie möglich Weihnachten feiern will, der kann auch den altbekannten Weihnachtspalmen-Trick anwenden. Ob es nun eine Palme, oder eine andere Topfpflanze ist, die man schon zuhause stehen hat: warum nicht einfach diese mit Christbaumkugeln schmücken?
Diese Option ist vielleicht nicht jedermanns Sache und bringt nicht den traditionellen Weihnachtsflair mit sich, den sich viele wünschen. Aber es ist dennoch eine einfache, smarte und vor allem auch unschlagbar umweltfreundliche Idee.
Jetzt bist du dran! Wie sieht dein Weihnachtsbaum dieses Jahr aus? Entscheidest du dich für einen echten Baum oder hast du bereits einen künstlichen Baum, den du immer wieder verwendest?
Teile gerne deine Erfahrungen und Gedanken zu diesem Thema in den Kommentaren. Und falls du noch weitere kreative oder nachhaltige Weihnachtsbaum-Ideen hast, lass sie mich wissen – ich freue mich auf eure Tipps und Inspirationen!
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