DIY Küchen-Makeover
Seit wir vor über zwei Jahren in unsere Wohnung gezogen sind, war die kleine Küche immer der Teil, den ich am wenigsten mochte. Kein Sonnenlicht, winzig und in einem fantasielosem weiß/grau gehalten! Doch mit diesen günstigen und mieterfreundlichen Updates ist sie zu meinem neuen Lieblingsort geworden…
Wie alles begann…
Im November 2021 hatten mein Freund Martin und ich – nach über drei Monaten Wohnungssuche -endlich eine Wohnung gefunden, die in unserem Budget lag und Haustiere erlaubte (was in Innsbruck ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint). Also überlegten wir nicht lange und sagten zu – auch wenn die Küche alles andere als ideal war. Lieber eine Wohnung mit mikroskopischer Küche, als überhaupt keine Wohnung. 😊
Schon bald wurde die kleine, dunkle Nische namens Küche zu dem Ort in der Wohnung, den ich am wenigsten mochte. Die weißen Küchenfronten, das fehlende Sonnenlicht und der Mangel an Charakter raupten mir buchstäblich die Energie.
Eine Zeit lang versuchte ich, sie einfach zu ignorieren und darauf zu hoffen, dass ich irgendwann eine andere Wohnung, mit einer schöneren Küche haben würde.
Tja… die Zeit verging und die Situation auf dem Wohnungsmarkt wurde nicht besser. Und schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich mich entweder von meiner Küche weiter „runterziehen“ lassen, oder etwas dagegen unternehmen und der kleinen Kochnische ein bisschen Leben einhauchen konnte. Ich glaube, ihr wisst, wofür ich mich entschieden habe. 😉
Schritt 1: Das Moodboard
Es heißt, kleine Räume soll man hell gestalten. Zu einem gewissen Maß stimmt das auch, denn helle Farben lassen einen Raum größer erscheinen, während dunkle Farben ihn „zusammenrücken“ lassen. Allerdings können weiße Räume ohne direktes Sonnenlicht oder mit Nord-Ausrichtung sehr schnell grau, undynamisch und langweilig wirken.
Tatsächlich bieten kleine Räume die ideale Gelegenheit, um kreativ zu werden. Denn hier erscheinen auffällige Muster oder kräftige Farben wegen der geringeren Fläche weniger erdrückend und entfalten eine ganz besondere Atmosphäre.
Ich hatte ein Jahr mit einer langweiligen, weißen Küche gelebt und wusste: ich wollte Muster und ich wollte Farbe! Doch in einer Mietwohnung ist das gar nicht so einfach. Trotzdem machte ich mich auf die Suche und wurde schon bald fündig.
Als ich auf Amazon diese Klebefliesen entdeckte, habe ich mich sofort in das detailreiche Vintage-Muster und die Farbkombi verliebt. Ich wusste: diese Fliesen waren der perfekte Startpunkt für mein Design-Konzept!
Also begann ich mit der Erstellung eines Moodboards. Egal welches Interior-Projekt ich gerade mache, ich beginne immer mit einem Moodboard. Sie helfen mir, alle Ideen und Inspirationen übersichtlich zu sammeln und ich bekomme ein klares Bild davon, wie alles zusammenpasst und harmoniert.
Die Plattform, die ich dafür am häufigsten benutze, ist Canva. Sie erlaubt es, Fotos zu importieren, zu bearbeiten und zu gruppieren. Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch – dein Moodboard kann so aussehen, wie du möchtest.
Mein Küchen-Moodboard nahm bald schon Form an:
Ich wollte die Klebefliesen mit einem sanften Blau kombinieren und fand genau die richtige Möbel-Klebefolie dafür. Außerdem plante ich, die vorhandenen silberfarbenen Griffe gegen goldene auszutauschen, um einen eleganten Akzent zu setzen. Um zusätzlichen Stauraum zu schaffen, wollte ich geflochtene Körbe in das Design integrieren und ein paar Pflanzen hinzufügen, um den Look zu vervollständigen.
Mit meinem Moodboard als Ausgangspunkt, konnte ich es kaum erwarten, mich in mein mieterfreundliches Küchen-Makeover zu stürzen.
Schritt 2: Günstiger Küchenfronten-Hack
Küchenfronten auszutauschen kann sehr schnell sehr viel Geld kosten. Und abgesehen davon kommt für Mieter diese Option meist nicht in Frage. Doch es gibt eine kostengünstige Alternative: Möbelfolie.
Ich fand die perfekte Möbelfolie auf Amazon. Da ich nur eine Rolle der Möbelfolie brauchte, um alle Fronten abzudecken, betrug der Preis nur 26,21 Euro.
Das Auftragen der Folie stellte sich zudem als total simpel heraus. Man schneidet die Folienstreifen mit einer Schere zu. Aufgetragen wird von oben nach unten, wobei man mit einer Karte die Luftbläschen nach und nach herausdrückt.
Ich entschied mich dafür, nur die unteren Küchenfronten mit der blauen Folie zu überziehen und mit Martins Hilfe waren wir in nur wenigen Stunden damit fertig.
In den letzten Monaten, in denen wir mit den überzogenen Küchenfronten gelebt haben, habe ich einiges über Möbelfolie gelernt. Die von mir ausgesuchte Folie ist eine großartige und kostengünstige Lösung für den schnellen „fix“. Allerdings ist die Folie recht dünn und kann leicht zerkratzen oder reißen. Wer also seine langfristige Lösung für seine Küchenfronten sucht, der sollte sich an Möbelfolien-Experten wenden bzw. in Folien investieren, die etwas robuster und langlebiger sind.
Schritt 3: DIY-Fliesenrückwand für Mieter
Sobald die unteren Küchenschränke in ihrem neuem Blau erstrahlten, ging es an die Klebefliesen. Wichtig: diese Fliesen können nicht einfach an die Wand geklebt werden. Denn der Kleber der Fliesen ist nicht stark genug, um sie in ihrer vertikalen Position zu halten und beim wieder abnehmen hinterlassen sie eine Menge Kleberrückstände an der Wand.
Aus dem Grund griff ich zu einem alternativen DIY-Hack, um meine Fliesen-Rückwand zu realisieren. Für diesen DIY braucht ihr:
- Sperrholzplatten
- Montagekleber
- Klebefliesen
- Nagelpistole oder kleine Nägel
Ich besorgte mir mehrere dünne Sperrholzplatten vom Baumarkt und schnitt sie auf die Größe der Küchenrückwand zu. Im nächsten Schritt fixierte ich die Fliesen mit Montagekleber auf der Platte.
Danach ließ ich das Ganze trocknen und beschwerte die Fliesen mit allem, was ich in meiner Wohnung finden konnte.
Nach circa 20 Minuten klebten die Fliesen bombenfest. Das Ganze wiederholte ich so oft, bis ich alle Teile für meine Küchenrückwand zusammen hatte.
Anschließend fixierte ich die Platten mit einer Nagelpistole (ihr könnt dafür auch normale Nägel verwenden) an der Küchenrückwand. Wenn wir ausziehen, können wir die Platten einfach herunternehmen und die kleinen Löcher auffüllen.
Wichtig ist hier, dass ihr vorab kontrolliert, wo eure Wasserleitungen und Elektroleitungen verlaufen, damit ihr keine davon mit den Nägeln trefft.
Schritt 4: Final Touches
Meine neue Küche war nun so gut wie fertig und ich spürte bereits den positiven Eindruck, den die neuen Farben und Muster auf mich hatten. Alles, was jetzt noch fehlte, waren die “Final Touches”.
Dafür tauschte ich die silbernen Griffe mit diesen goldenen Griffen aus und dekorierte die Küche mit ein paar Pflanzen. Auf Etsy fand ich ein passendes Vintage-Stillleben, das ich herunterlud und in einen Bilderrahmen steckte, den ich vor einer Weile auf einem Flohmarkt entdeckt hatte. Das Bild befestigte ich mit Command Strips an der Fliesenwand. Abschließend setzte ich noch ein paar Körbe von Ikea auf die oberen Küchenschränke.
Und schon erstrahlte meine Küche in einem völlig neuen Glanz.