
Eco-Design: So richtest du dein Zuhause nachhaltig und stilvoll ein
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend—es ist eine Verantwortung, die wir alle teilen. Gerade in unserem Zuhause, dem Ort, an dem wir uns am wohlsten fühlen, können wir durch bewusste Entscheidungen einen echten Unterschied machen. Hier sind sieben einfache Ideen, wie du dein Zuhause nicht nur stilvoll, sondern auch nachhaltig gestalten kannst.
1) Second Hand Möbel und Dekorationen
Eine der nachhaltigsten Methoden, dein Zuhause einzurichten, ist der Kauf von Second-Hand-Möbeln und Dekorationen. Anstatt neue Produkte zu kaufen, die oft mit einem hohen Energie- und Ressourcenaufwand hergestellt werden, kannst du auf bereits bestehende Stücke zurückgreifen.
Plattformen wie Willhaben.at oder der Facebook Marketplace bieten eine Fülle von gebrauchten Möbeln und Dekorationsartikeln, die du zu einem Bruchteil des Neupreises erhältst. Auch auf Flohmärkten in deiner Nähe lassen sich oft wahre Schätze finden, die nur darauf warten upgecycelt zu werden. Hier findest du eine Liste meiner Top 5 Second Hand Möbelgeschäfte in München.
Das Upcycling von Möbeln und Dekorationsartikeln ist eine kreative Möglichkeit, alten Stücken neues Leben einzuhauchen und ist in den vergangenen Jahrzehnten immer beliebter geworden. Ein alter Holztisch kann durch Schleifen und einer neuen Lackierung wieder wie neu aussehen, während ein abgenutztes Sofa mit einem neuen Überzug zu einem richtigen Hingucker wird. Durch Upcycling reduzierst du nicht nur Müll, sondern erhältst auch einzigartige Stücke, die deinem Zuhause Charakter verleihen.
2) Entscheide dich für nachhaltige Hersteller
Wenn du dennoch neue Möbel oder Dekorationen kaufen möchtest, achte darauf, Produkte von nachhaltigen Herstellern zu wählen. Nachhaltige Hersteller zeichnen sich durch umweltfreundliche Produktionsprozesse, faire Arbeitsbedingungen und den Einsatz von nachhaltigen Materialien aus. Achte beim Kauf auf Gütesiegel wie das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council), das nachhaltige Forstwirtschaft garantiert, oder das Blauer Engel-Siegel, das für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen steht. Auch das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) ist ein verlässlicher Hinweis auf nachhaltig produzierte Textilien.
Die britische Journalistin und Bloggerin Kate Watson-Smyth von “Mad About The House” führt seit einigen Jahren die Do Less Harm Directory, eine Liste von nachhaltigen Herstellern, die sie ständig updated und erweitert. Kennst du weitere Directories? Schreibe sie mir in den Kommentaren.
Auf alle Fälle lohnt es sich, vor dem Kauf eines Produkts die Herstellungsbedingungen zu überprüfen. Viele Unternehmen geben auf ihrer Website transparente Einblicke in ihre Produktionsprozesse und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen. Indem du dich für nachhaltige Hersteller entscheidest, unterstützt du eine umweltfreundliche und faire Produktion.
3) Die richtige Wandfarbe für dein nachhaltiges Zuhause
Wandfarben gehören zu den unterschätztesten Faktor beim nachhaltigen Einrichten. Viele herkömmliche Farben enthalten nämlich schädliche Chemikalien und sind nicht recyclebar. Jährlich werden in Deutschland und Österreich Millionen von Farbkonserven weggeschmissen, die oft noch halbvollen Inhalt haben und nicht richtig entsorgt werden können.
Wenn du renovierst oder deinen Wänden einfach einen frischen Anstrich geben möchtest, achte darauf, ökologische Wandfarben zu verwenden. Diese Farben enthalten natürliche Pigmente und Bindemittel und sind frei von Lösungsmitteln und Weichmachern. Sie sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für deine Gesundheit, da sie keine schädlichen Dämpfe abgeben.
Ein Tipp: Kaufe nur so viel Farbe, wie du tatsächlich benötigst, um Abfall zu vermeiden. Wenn du am Ende doch Farbe übrig hast, spende sie an soziale Einrichtungen oder verschenke sie an Freunde und Familie.
Wenn du mehr über die Welt rund um Eco-Wandfarben erfahren willst, hör’ doch mal in diese Podcast-Folge von “The Great Indoors” der Interior Designerin Sophie Robinson und der Autorin und Journalistin Kate Watson-Smyth rein. Die beiden britischen Interior Design Profis sind nicht nur bestens informiert, sondern auch absolut unterhaltsam.
4) Verwende natürliche Materialien
Der Einsatz von natürlichen Eco-Materialien wie Holz, Stein, Leinen oder Wolle ist ein weiterer wichtiger Aspekt, wenn du deine Wohnung nachhaltig einrichten möchtest. Diese Materialien sind oft langlebig, recycelbar und biologisch abbaubar – und wenn wir ganz ehrlich sind, schauen sie auch sehr viel besser aus, als ihre Plastik-Alternativen.
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, zertifiziert durch das FSC-Siegel, ist zum Beispiel eine super Wahl für Möbel und Böden. Leinen und Wolle sind dagegen nicht nur langlebig, sondern auch hypoallergen und fühlen sich angenehm auf der Haut an. Leinen empfehle ich dabei vor allem für die heißen Monate, während Wolle sehr gut zu den kalten Monaten im Jahr passt. In Sachen Küchen oder Bäder bietet Naturstein eine ideale Lösung, die nicht nur robust sondern auch stylisch ist.
5) Energieeffiziente Beleuchtung für dein Zuhause
Die Wahl der richtigen Beleuchtung ist ein weiterer, wichtiger Schritt zu deinem nachhaltigen Zuhause. LED-Lampen verbrauchen bis zu 80% weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und haben eine viel längere Lebensdauer. Dadurch sparst du nicht nur Energie, sondern auch Geld.
Eine weitere Möglichkeit, Energie zu sparen, ist die Nutzung von Dimmern und Bewegungsmeldern. So wird nur dann Licht verbraucht, wenn es wirklich benötigt wird.
6) Pflanzen für ein gesundes Raumklima
Die Wissenschaft hat es bewiesen: Zimmerpflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sondern tragen auch zu einem gesunden Raumklima bei! Denn sie verbessern die Luftqualität, indem sie Schadstoffe filtern und Sauerstoff produzieren. Einige Pflanzen, wie der Bogenhanf oder die Areca-Palme, sind sogar besonders effektive Luftreiniger.
Doch abgesehen von dieser unglaublichen Qualität, konnten Wissenschaftler auch nachweisen, dass schon der Anblick von Pflanzen ausreicht, um nachweislich Stress zu reduzieren, unsere Stimmung zu heben und die Konzentration sowie die Kreativität zu verbessern. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass Pflanzen unser Immunsystem stärken können. Egal ob als echte Pflanze, als Tapete mit Blumenmuster oder Landschaftsgemälde – je mehr Natur wir in unser Zuhause bringen, desto besser ist es für uns und unsere Umwelt.
7) Less is more! Auch im Interior Design.
Auch wenn Interior Design Blogger oft endlose Links zu neuen Dekorationen und Möbeln teilen, ist es wichtig, dass du nicht vergisst: Wenn es um nachhaltiges Einrichten geht, ist weniger mehr! Bevor du etwas Neues kaufst, schau dir die Schätze an, die du bereits besitzt. Manche liegen vielleicht seit Monaten vergessen in einem Karton im Keller. Andere stehen bereits in deiner Wohnung, würden aber komplett anders und neu aussehen, wenn du sie in einem anderen Teil deines Zuhauses neu stylst.
Diese “Shop your Home”-Praxis, bei der du die Dekorationen verwendest, die du bereits besitzt, wird seit ein paar Jahren immer beliebter, und das zu Recht. Sie ist nicht nur kreativ und stilvoll, sondern auch super für die Umwelt.