Esszimmer Makeover Teil 3/3: Gallery-Wall und DIY Esstisch

Endlich ist es soweit: Nach wochenlangem Ideen-Sammeln, Skizzieren und DIY-Projekten ist unser Essbereich endlich fertig. In diesem dritten und letzten Teil meiner Esszimmer-Makeover-Serie zeige ich dir, wie ich meinen eigenen Esstisch gebaut habe und wie du deine eigene stylische und kostengünstige Bilderwand gestalten kannst.

Esszimmer für kleine Wohnungen: Her mit mehr Stauraum und Sitzplätzen!

Wer kennt das nicht? Kleine Wohnungen bieten oft kaum Stauraum und die Anzahl an Gästen, die man einladen kann, ist ziemlich begrenzt, weil es an Sitzplätzen mangelt. Dieses frustrierende Problem kenne ich nur zu gut aus unserer 42 m² großen Wohnung in Innsbruck. Doch ich wollte mich nicht damit abfinden, dass es eben so ist. Also habe ich mich Kopf über Fuß in eine Neugestaltung meines Essbereichs gestürzt. Und siehe da, es hat funktioniert!

In dieser dreiteiligen Serie zeige ich dir, wie du trotz begrenztem Platz einen stylischen und praktischen Essbereich mit ausreichend Stauraum und Sitzgelegenheiten schaffen kannst. Erfahre, wie du deine Ess-Nische optimal gestaltest und in einen funktionalen und einladenden Raum verwandelst.

Wer die smarten Esszimmer-Ideen und einfachen DIY-Projekte der ersten beiden Teile noch nicht gelesen hat, sollte diese auf keinen Fall verpassen. Hier geht’s zu Esszimmer Makeover Teil 1/3: DIY Ikea-Eckbank mit Stauraum und hier zu Esszimmer Makeover Teil 2/3: DIY Kaffee-Bar.

Stylische Gallery Wall: So wird deine Esszimmerwand zum Hingucker

Es gibt viele Möglichkeiten, weißen Wände Charakter zu geben. Eine meiner Lieblings-Lösungen ist, eine Bilderwand zu kreieren. Bilder oder Fotografien sehen nicht nur wunderschön aus, sie bieten auch einen einzigartigen Einblick in die Persönlichkeit der Bewohner, ihre Interessen und Werte. Sie verleihen einem Zuhause Charakter und schaffen eine gemütliche, warme Atmosphäre. Bilderwände oder Gallery Walls können dabei verschiedenste Formen haben.

In meinem Flur habe ich mich beispielsweise für einen modernen, symmetrischen Look mit Schwarz-Weiß-Fotos entschieden.

Symmetrische Bilderwand im Flur

Für den Essbereich wollte ich allerdings eine andere Anordnung der Bilderwand. Sie sollte verspielter und mehr im „Transitional Design“ sein. (Für alle, die sich fragen, wovon ich spreche, hier mein Blogpost über die wichtigsten Innendesign-Stile.)

Ich wollte eine Mischung aus modernen Fotografien und Vintage Portraits. In den vergangenen Jahren hatte ich bereits einige Stücke dafür gesammelt, wie etwa die Fotografie von Audrey Hepburn in Breakfast at Tiffany’s – einem meiner Lieblingsfilme. Oder der Zeichnung des Rennrads meines Freundes, die ich vor Jahren für ihn gemacht habe. Außerdem hatte ich eine kleine Sammlung an Vintage-Rahmen, die ich für meine Gallery Wall verwenden konnte. Manche der Rahmen habe ich aber auch im Shop gekauft.

Trotzdem fehlten mir noch einige Stücke für meine Gallery Wall, denn ich wollte die Bilder so anordnen, dass sie über das Eck meines Essbereichs verliefen.

Wer meine Tipps für Südfrankreich gelesen hat, der weiß, dass die Côte d’Azur und Provence der beste Ort ist, um an wunderschöne Antiquitäten und Bilder(!!!) zu kommen. Tatsächlich habe ich auf den Floh- und Antikmärkten in Nizza und Isle-sur-la-Sorgue die fehlenden Teile für meine Gallery Wall gefunden:

  • Einen wunderschönen, romantischen Spiegel für 35 Euro
  • Eine Originalzeichnung des Künstlers Georges Ricard-Cordingley (1873-1939) für 50 Euro
  • Und ein Gemälde eines lesenden Mädchens, gemalt von einer unbekannten Künstlerin für 10 Euro

Mit diesen neuen Schätzen ausgestattet begann ich, die Bildergalerie für die erste Wandseite auf dem Boden auszulegen. Ich habe einfach so lange die Bilder herumgeschoben und kombiniert, bis ich das Gefühl hatte, dass es passte. Zwar brauchte ich ein paar Anläufe, aber schließlich war ich mit dem Layout zufrieden.

Versuch Nummer 1 wirkte zu überladen…

Schon besser, aber noch nicht ganz da…

Das finale Design!

Einige der Rahmen, die ich günstig dazugekauft hatte, musste ich noch mit meinen eigenen Bildern füllen. Doch zuerst wollte ich sichergehen, dass das Layout meiner Gallery Wall stimmte.

Im nächsten Schritt nahm ich Command Strips, eine Schere und eine Wasserwage zur Hand und begann die Bilder an die Wand zu kleben. Command Strips sind ein super, mieterfreundlicher Tipp für all jene, die nicht unendlich viele Löcher in ihre Wände bohren wollen. Die schmalen Strips lassen sich ganz einfach aufkleben und später wieder abziehen und können bis zu 7 Kilogramm Gewicht tragen.

Schritt für Schritt habe ich die Bilder an die Wand fixiert. Dabei habe ich mit meiner Wasserwage sichergestellt, dass die Bilder auch gerade hingen. Bei den Abständen zwischen den Bilderrahmen habe ich mich auf mein Augenmaß verlassen. Für meinen Spiegel habe ich vier Command Strips verwendet, und er hält wirklich bombenfest. Bei den kleineren Rahmen habe ich die Command Strips teilweise halbiert.

Work in progress…

Nach nur kurzer Zeit hatte ich Teil 1 meiner Gallery Wall an der Wand fixiert.

Für Teil 2 meiner Bilderwand folgte ich genau dieselben Schritte. Zuerst legte ich das Layout auf dem Boden vor, dann klebte ich die einzelnen Bilder mit Command Strips und meiner Wasserwage an die zweiten Wand.

Am Ende musste ich noch die leeren Bilderrahmen befüllen.

Dafür habe ich einen kostengünstige Hack, mit der ihr eure Gallery Wall auf die nächste Ebene heben könnt, ohne dabei viel Geld auszugeben. Ich habe einfach ein Stück meines Lieblings-Geschenkpapiers (ein Design von William Morris), das ich bereits zu Hause hatte, verwendet. Für ein anderen Bild habe ich das Cover einer Grußkarte zugeschnitten (ebenfalls ein William-Morris-Design).

Und so war meine Gallery Wall fertig.

Einfacher DIY-Esstisch aus Holz selber bauen

Unser Esstisch hat bereits einiges erlebt. Dabei war zu Beginn unser Esstisch gar kein Tisch, sondern einfach nur eine Vollholzplatte.

Mein Vater hatte sie irgendwo im Keller verstaut und nur dann herausgeholt, wenn wir viele Gäste zu Besuch hatten und eine größere Esstischplatte brauchten. Aber nachdem meine Geschwister und ich auszogen, geriet die Platte im Keller langsam aber sicher in Vergessenheit…

…bis mein Freund und ich nach Innsbruck zogen und plötzlich eine ganze Wohnung einrichten mussten.

Mein Vater bot uns an, die Tischplatte für uns zuzuschneiden, was wir (im Anblick der Preise für einen neuen Esstisch) dankend annahmen.

Das Holz war bis dahin unbehandelt gewesen, weil meine Eltern immer eine Tischdecke darübergelegt hatten – eine Tradition, die ich nicht unbedingt weiterführen wollte. Ich mag den Anblick von rohem Holz einfach zu gerne. Außerdem hatte die Platte einen Gelb-Stich, der mir nicht besonders gefiel.

Also testete ich verschiedene Holzbeizen auf der Unterseite des Tisches aus und entschied mir für Option 2 von links, einer Beize auf Wasserbasis. Im Vergleich zu Öl-basierenden Beizen verfärben sich Beizen auf Wasserbasis im Laufe der Zeit nicht Gelb.

Ich gab der gesamten Platte einen „Anstrich“ und ließ sie anschließend auf dem Balkon trocknen.

Danach musste ich die Platte noch versiegeln. (Dieser Schritt ist unausweichlich, wenn man keine Tischdecke verwenden will!!!) Bei Holztischen gibt es dabei zwei Möglichkeiten. Entweder, man versiegelt seine Platte mit Öl oder mit Lack. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich entschied mich für das Öl.

Tipp: Am besten tragt ihr das Öl draußen auf und lasst die Platte auch dort trocknen, denn das Öl entwickelt beim Auftragen einen starken Geruch.

Meine Tischplatte behandelte ich mit drei Schichten Öl, die ich jedes Mal trocknen ließ und am Ende die Überreste mit einem Tuch abwischte. Um zu Wissen, wie viele Schichten ihr braucht, müsst ihr einfach das Holz beobachten. Nach der ersten Schicht wird vom Öl fast nichts mehr auf der Oberfläche der Platte übrig sein. Das heißt, das Holz das gesamte Öl aufgesaugt. Mit jeder neuen Schicht saugt das Holz weiteres Öl auf, bis es nichts mehr aufsaugen kann.

Nach der dritten Schicht konnte ich trotz geraumer Trockenzeit einen großen Teil des Öls wegwischen, wodurch ich wusste, dass die Platte fertig war.

DIY Esszimmer-Tischbeine im Landhausstil

Nachdem die Tischplatte fertig war, verwendeten wir vorerst vier Tischbeine, die wir günstig auf Facebook Marketplace erstanden hatten. Ich wusste, ich wollte dem Tisch einen anderen Look verleihen, war mir aber noch nicht sicher, welchen.

Es dauerte allerdings fast zwei Jahre, bis ich mich erneut daran machte, den Tisch so zu bauen, wie ich ihn mir immer gewünscht hatte.

Seit Monaten bestaunte ich die wunderschönen Landhaustische auf Pinterest. Als ich dann diese Tischbeine von Obi sah, begann sich ein Bild in meinem Kopf zu bilden.

Ich wollte unserem Tisch einen rustikalen Landhaus-Look geben und diese Tischbeine wären perfekt dafür. Für 23,99 Euro pro Tischbein waren sie außerdem ein ziemliches Schnäppchen. Ich bestellte die Tischbeine und ließ mir im Baumarkt die nötigen Schrauben geben, mit denen ich die Beine an meiner Tischplatte festmachen konnte.

Was jetzt noch fehlte, waren schmale Seitenteile, zwischen den vier Füßen. Ich hatte Holzbretter in einer Dicke von 12 mm zu Hause, die ich dafür verwenden konnte.

Für die Seitenteile schnitt ich die Bretter mit meiner Handsäge (was ich nur empfehlen kann, wenn ihr an einem richtig harten Workout interessiert seid =P) in 10 Zentimeter breiten Streifen. Mein Supertipp hier: Messt lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Sonst geht es euch wie mir und ihr habt am Ende ganz Umsonst gesägt…

Oh Nein! Zu kurz…

Mein erster Versuch war leider 10 Zentimeter zu kurz. Das war mir eine Lehre.

Nachdem ich die Bretter auf die richtige Größe zugeschnitten hatte, nagelte ich sie mit meiner Nagelpistole an die zwei Querbretter, die die Tischplatte an beiden Ende zusammenhalten. Und schon hatte ich die perfekte Basis für meinen Landhaus-Tisch.

Alles was zu tun blieb, war, die Tischbeine und Seitenteile mit derselben Beize anzustreichen, das Ganze trocknen zu lassen und es mit demselben Öl zu versiegeln.

Mithilfe ein paar “Final Touches” konnte ich schließlich (oder sollen wir sagen endlich) auf meinen fertigen neuen Essbereich blicken. Und ich muss zugeben, dass ich meinen Blick seitdem nur sehr selten abgewandt habe. Unser Essbereich ist einen langen Weg gegangen und ich bin überglücklich über die Verwandlung.

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